Bier für’s Haar – Wunderbar!

Im Moment bin ich in absoluter Experimentierlaune was meine Haarpflege betrifft. Vor wenigen Tagen stand ich im Badezimmer, sah so mein Lavaerde-Päckchen an und war irgendwie etwas gelangweilt. Erst war mein Plan die Erde diesmal mit einem anderen Duft zu verfeinern, aber dann sah ich die Flasche Gerstensaft in unserer Küche stehen und wusste: Du kommst jetzt mit!

Meine Mutter sagte damals immer: „Bier ist gut für’s Haar.“ – Als ich dann in meiner Jugend auf einer wilden großen Party, Bier über die Haare gekippt bekam, konnte ich das noch nicht bestätigen. Die Haare klebten. Und ich stank als ob ich in ein Fass gefallen wäre. Nein nein, Mama. Das kommt mir nicht freiwillig auf den Kopf, dachte ich.

Und dann stehe ich einige Jahre später plötzlich im Badezimmer, schnippe die Krone weg, schnuppere am Bier und denke mir: Mama, ich komme mir zwar seltsam vor so früh am Morgen eine Pulle in der Hand zu halten, aber das hier ist für dich! – In Gedanken stoße ich mit ihr an, kippe dann Pi mal Daumen etwas vom Gebräu zu meiner Lavaerde und lasse es nach kurzem Umrühren brav einige Minuten quellen. Das Problem: Was mache ich mit dem Rest der Flasche? Ich kann ja nicht um diese Uhrzeit alleine einfach mal so ein Bier trinken. Und aufheben geht natürlich auch nicht, da abgestandenes Bier echt nicht der Brüller ist. – Also entschied ich mich, das Bier einfach hinterher als Spülung zu benutzen. Mir war in dem Moment noch unklar, ob ich das Ganze wieder auswaschen würde oder nicht.

Die Lavaerdewäsche (mit Bier statt Wasser) war toll. Meine Haare wurden geschmeidig, aber auch fester und griffiger. Nachdem ich alles ausgespült hatte, schüttete ich mir den Rest der Flasche einfach über’s Haar und ließ es drin.

Die Wirkung ist für meine Begriffe erstaunlich. Meine Haare wurden voluminöser, nicht trockener. Dafür sehr griffig aber auch überaus fest. Irgendwie härter. Sie glänzten. Tatsächlich fühlte es sich so an, als ob ich einen sehr starken Haarfestiger in den Haaren hätte. Ich konnte mit meinen Haaren machen was ich wollte, sie blieben genau da liegen wo ich sie hinkämmte. Letztendlich habe ich mir danach auch ewig nicht die Haare wäschen müssen. Es fettete erst nach ein paar Tagen mein Pony ein wenig, so dass ich dann irgendwann doch waschen wollte.

Der Geruch ist im ersten Moment natürlich sehr ungewöhnlich. Man riecht ja nicht häufig nach einem Bierkanister. Aber sobald die Haare getrocknet waren, war der Geruch verflogen.

Habt ihr schon mal Bier für die Haare verwendet? Wie war euer Ergebnis?

Waschbär Ben

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24 Kommentare

  1. tee

    bier ist echt super :D hatte mal das sante henna volume shampoo,das auch bier beinhaltet und war auch sehr zufrieden!genau wie mit dem alverde schaumfestiger,der ist ja auch auf bierbasis!

    wenn ich ne rinse mit bier mache,die dann auch drinbleiben soll (manche spülens ja aus) nehm ich allerdings alkoholfreies,damits nicht so austrocknet,der effekt ist aber derselbe ;)

  2. Bier kenne ich auch als Klassiker in der Haarpflege. Da ich ähnliche Geruchserfahrungen wie du in meiner Jugend hinter mir habe, habe ich mich an Bier pur aber nicht mehr rangetraut. Vielelicht probiere ich es mal aus, wenn ich möchte, dass mein Haar mehr Stand haben soll. Danke wieder mal für deine Berichte aus der Poo-free-Zone :)

  3. Auch meine Mama sagte sowas – als Frisörin (einst) und jemand, der keine Scheu vor Chemiekeulen hat, sagte so etwas auch ständig und nie wollte ich es ihr glauben. Unabhänig vom Effekt konnte ich mir nicht vorstellen, dass man es zumindest ein bisschen nicht riecht.

    Sie hatte Recht.

    So benutzte Ich sehr lange einfach Bier in einer Sprühflasche angerührt mit Seidenextrakt und etwas Honig als Festiger. Mit 5% Alk konnte das ja auch ruhig paar Wochen stehen, aber ich rührte nie all zu viel an und nahm Starkbier.

    Inzwischen gibt es den Wirkstoff auch bei z.B BeHaWe extrahiert, was mich interessiert, weil das Anbrechen einer Bierfalsche immer etwas weh tut, weil die hier keiner austrinkt. Das finde ich dasnn so verschänderisch und hörte irgendwann auf es zu nehmen.

    Eine Rinse daraus habe ich aber nie gemacht. Die war mir schon bei Apfelessig immer so müßig. Die Idee damit das Lavazeug anzurühren, finde ich dann wieder sehr interessant. So 2 Fliegen mit einer Klappe… Hmmmm

    • Bier in der Sprühflasche. Wird sofort umgesetzt! :)

      Mir hat diese Bier/Lavaerde-Kombination total gut gefallen. Werde ich defintiv des Öfteren machen und mal schauen ob ich dafür vielleicht alkoholfreies Bier nehme.

      In Gedanken gehe ich gerade sämtliche Tipps durch die mir meine Mutter damals gab und überlege ob sie meinen Horizont damit im Nachhinein doch noch erweitern könnte. Beautytipps von Frau Mama. :)

      LG

  4. MhhhKathi

    So, ich hab gestern Abend auch mal den Versuch gewagt :) Das hörte sich bei dir einfach so interessant an…

    Ich hab aufgebrühte Kamille und alkoholfreies Pils 50/50 miteinander gemischt, und mir das ganze dann (nachdem ich die Ansätze mit einer winzigen Portion Shampoo gewaschen hatte) großzügig über die Haare gekippt – insgesamt war es etwa ein halber Liter, weniger hätte aber wohl auch gereicht.
    Meine nassen Haare haben irgendwie nach Malzbier gerochen, was ich total lecker fand :) jetzt, wo sie trocken sind, duften sie aber nur noch ganz dezent nach Kamille.

    Den Effekt würde ich auch als „griffig und voluminös“ bezeichnen, aber glänzender wurde die Haare bei mir nicht… offen getragen gefallen sie mir auch nicht sooo gut. Aber ich kann mir vorstellen, dass diese Griffigkeit für Flechtfrisuren oder Steckfrisuren total super ist.

    Ich könnte mir schon vorstellen, das nochmal zu machen, aber beim nächsten Mal nehme ich dann normales Bier – das hab ich eh immer im Haus, und würde den Rest dann auch austrinken :D

    • Mhhh Kamille. :)
      Damit muss ich es auch mal testen. Ich liebe den Geruch ja sehr.

  5. „Man riecht ja nicht häufig nach einem Bierkanister.“ Herrlich!

    Nein, Bier habe ich mir noch nicht übers Haar gekippt, habe aber schon oft gehört, dass es gut sein soll. Bisher habe ich mich nur an Olivenöl (wohl etwas zu viel davon, danach hatte ich strähnige Haare ) und Schwarztee getraut.

  6. Ich weiß nicht, ob es an unseren Temperaturen oder an der Mengen von Bier oder an der Biersorte oder an der Kombi Bier + Meer/Schwimmbad, aber bei uns hellen sich die Mädels mit Bier die Haaren auf. Einfach Dose/Flasche auf dem Kopf laufen lassen, kämen und ab in die Sonne. Und es funktioniert, aus eigener Erfahrung. Also sollte man jetzt im Sommer aufpassen LG

    • Da sagst du was!
      Genau das hatte ich letztes Jahr irgendwann irgendwo mal gelesen und einfach wieder vergessen, da für mich zu dem Zeitpunkt nicht von Belangen.

      Danke für den Hinweis. :)

      • Gerne! Man wird natürlich nicht auf einmal platinblond. Aber gerade bei deiner/meiner Haarfarbe merkt man schon ein Unterschied. Vor allem, wenn du es nicht auspülst bzw. deine Haare öfters damit wäscht. LG

  7. Sara_KAte89

    Kamille wirkt übrigens ebenfalls festigend…doch leider auch aufhellend!!! (Quelle: Kosmetik aus dem Garten. LG

  8. Sari

    Hihi, lecker Hütt! :D

    Ja ja, Bier ins Haar.. Da muss ich mal wieder an die Oma meines besten Freundes denken, mit der ich in München vor Jahren mal ein Hotelzimmer geteilt hab. Morgens stand sie immer gut gelaunt mit einem Hefeglas am Waschbecken und hat sich damit die Haare gefestigt. Senioren wissen eben, was gut ist. :D

    Das mit der alkoholfreien Variante klingt gut, werde ich mal testen. (Da ich täglich wasche, möchte ich nicht auch noch durch das Bierchen ein Austrocknen riskieren. ;))

  9. Pingback: Übersicht: Alternative Haarwäsche « Blanc et Noir

  10. Denise

    Hallo Erbse,

    ich möchte auch gerne mal versuchen meine Haare mit Lavaerde und Bier zu waschen.
    Ist es egal, welche Sorte Bier man da nimmt und kann es auch eine Billigmarke sein? Ich trinke kein Bier, deswegen habe ich keine Ahnung davon :)

    LG

    • Hallo Denise :)

      Du kannst irgendeine Sorte deiner Wahl nehmen. Das ist recht egal.
      Alkoholfrei geht auch.

      Liebe Grüße und viel Erfolg!
      Erbse

  11. Pingback: Silikonfreies Biershampoo für echte Männer | Wishu-Blog

  12. Liesel

    Am besten finde ich dein Bier auf dem Foto :) hab mal ne Zeit lang neben der Brauerei Knallhütte gewohnt ;-) soo jetzt geh ich mir auch mal die Haare mit Bier spülen, danke für den Tipp!

  13. Schnuffel

    Dass muss ich auch mal unbedingt auspobieren, wenn mein Mann nichts dagegen hat XD

    Glaubt ihr dass es auch ist damit Locken besser halten. Habe schweres,dickes, dunkeles Haar (Thai-Haare) und liebe Locken und Wellen, die halten jedoch immer nur max 3 Stunden und sin dann wieder weg :(

    • Hallo Schnuffel :)
      Ich habe da leider keine Erfahrungswerte, weil ich ja meistens nur von mir selbst sprechen kann. Aber probiere es einfach mal aus. Bin gespannt!
      Liebe Grüße

  14. Pingback: Bier für die Haare, kräftigt und schenkt Glanz

  15. Pingback: Vegan Bier Trinken | Alles rund um Spirituosen

  16. gweni

    Liebe Erbse,

    ich bin vor einiger Zeit über deinen Blog gestolpert, als ich mich auf die Suche nach tierversuchsfreier Kosmetik gemacht hatte – und dann hängen geblieben, weil ich gerade das Thama Haarpflege total spannend finde.

    Zu dem Thema wollte ich jetzt aber mal noch was ganz anderes anregen, da ja einige hier das übriggebliebene Bier ja weder wegschütten noch selbst trinken möchten:
    Ich habe hier noch einen halben Kasten mittlerweile abgelaufenes Bier von meinnem letzten Geburstag rumstehen und da es mir zu schade zum wegkippen ist, habe ich vor einiger Zeit angefangen, davon Brot oder Brötchen zu backen. Einfach pro 100 ml Bier ca. 100 gr (Vollkorn)-Mehr, etwas Natron (bei 600 gr. Mehl nehme ich einen Teelöffel voll), Salz und dann nach belieben würzen.

    Ich denke, beim nächsten Backen werde ich dann etwas von dem Bier für die Haarwäsche abzweigen, vielleicht versuche ich das ganze dann mal mit deinem „Roggenmehlrezept“ :)

    Herzliche Grüße

    gweni

    • Hallo Gweni! :D

      oh, das ist eine tolle Idee. Hab vielen Dank, dass du sie hier mit uns Allen teilst. :)

      Viele liebe Grüße,
      Erbse

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