Kokosöl

Ich glaube, ich habe hier bisher noch kein naturbelasseneres und vielseitigeres Produkt wie Kokosöl behandelt. Gut, fein… die Lavaerde kam dem schon ganz nahe, aber vielseitiger ist das Kokosöl auf jeden Fall. Ehrlich gesagt, freue ich mich schon seit einigen Wochen darauf endlich diesen Artikel schreiben zu können. Mir fehlte ständig die Zeit. Und nun möchte ich mein simples aber liebgewonnenes Kokosöl mit euch „teilen“.

Was ist Kokosöl?

Kokosöl wird aus der Kokosnuss, genauer aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss (genannt Kopra) gewonnen. Die Palmen die diese Früchte tragen, werden vorwiegend in Indonesien, Indien und den Philippinen angebaut. Wie genau das Kokosöl hergestellt wird, erklärt das Unternehmen Ölmühle Solling auf ihrer Webseite.

Wofür kann ich Kokosöl verwenden?

  • In der Küche: Super als Alternative zur Margarine/Butter für die Stulle, aber auch zum Braten, Backen und Kochen. Kokosöl hat eine hohe Hitzebeständigkeit (viele gesättigte Fettsäuren). Kürzlich habe ich gelesen, dass manche es leicht geschmolzen auch auf ihr Eis geben. Ausprobiert habe ich dies allerdings noch nicht.
  • Als Deodorant: Ja, tatsächlich kann man Kokosöl auch als Deo verwenden. Einfach ein bisschen davon unter die Arme schmieren, ganz simpel. ;) Ich liebe den Kokosgeruch und empfinde es als Deo auch gar nicht mal schlecht. Gegen Sport, Hochsommer oder wilde Konzerte/Partys kommt das Kokosöl natürlich nicht an. Bloß welches Deo kann das schon?
  • Im Gesicht: Seit einigen Monaten creme ich mein Gesicht nur noch vor dem Schminken ein, oder ganz selten mal abends ein wenig Distelöl (ist ein recht trockenes Öl, kann ich nur empfehlen) zur Pflege. Kokosöl ist auch für das Gesicht geeignet. Besonders bei rissigen, trockenen und gereizten Hautpartien sah ich nach wenigen Tagen den ersten verbessernden Effekt. Außerdem ist es in einigen After Sun- und Sonnenschutzcremes zu finden, da Kokosöl feuchtigkeitsspendend und kühlend wirkt. Ich finde es recht angenehm etwas für die Pflege gefunden zu haben, was naturbelassen und ohne irgendwelche weiteren Inhaltsstoffe auskommt. – Für das gesamte Gesicht reicht ein fingernagelgroßes Stückchen Öl. Ich als „Mischhaut“ verwende es nur außerhalb der berühmten T-Zone (Stirn, Nase, Kinn).
  • Auf der restlichen Haut: Ein etwa walnussgroßes Stück in den Handflächen leicht schmelzen und dann einfach in die Haut einmassieren. Ebenfalls schön für ausgedehnte Massagen. Sehr pflegend, aber es bleibt kein schmierig-fettiger Film zurück. Ich liebe es, das Kokosöl direkt nach dem Duschen zu benutzen… und dies alles obwohl ich zuvor ein „Bodylotion-Gegner“ war. Der Kokosduft bleibt viele Stunden. […] Habe mir sagen lassen, dass einige Menschen gute Erfahrungen mit Kokosöl bei Neurodermitis gemacht haben.
  • In den Haaren: Wegen meiner Haare warf ich vor einem halben Jahr das erste Mal überhaupt einen Blick in Richtung Kokosöl (wirkt rückfettend und glättend). Für die Pflege reicht ein haselnussgroßes Stück (je nach Haarlänge natürlich). In den Händen verreiben und ab damit ins Haar. Wenn man sich mit der Menge unsicher ist, lieber mit wenig anfangen, sonst hat man schnell fettiges Haar. Über Nacht habe ich auch schon mal eine walnussgroße Menge ins Haar verteilt und am nächsten Morgen einfach mit Lavaerde ausgewaschen. Bringt die Haare zum Glänzen, sie werden geschmeidig und gesunden. Und der Duuuuft!
  • In der Badewanne: Ich bade nicht sonderlich gerne, muss ich gestehen. Aber so ein Kokosölbad ist an sich nicht übel. Habe es bisher, zugegeben, nur als Fußbad getestet. Dies überzeugte mich. In eine volle Badewanne würde ich rund 2-3 Teelöffel hinzugeben. Für ein Fußbad reicht auch schon ein halber Teelöffel. Das feste Öl löst sich im warmen Wasser schnell auf. Auf weitere Bademittelchen sollte man verzichten.
  • Jetzt seid ihr dran: Noch ’ne Idee für’s Kokosöl? :)

Wie ökologisch und fair ist Kokosöl?

Das kommt natürlich auf das jeweilige Unternehmen an, welches das Kokosöl produziert und vertreibt. Hier helfen, wie so oft, einige bekannte Siegel weiter. Raffinierte, gebleichte, desodorierte und gehärtete Kokosöle zum Beispiel sind von den nativen, also naturbelassenen zu unterscheiden. Auch hier gibt es Bioanbau, nachhaltigen Anbau und faire Arbeitsbedingungen für die Menschen, genauso wie es leider zu Hauf das genaue Gegenteil gibt. Das Kokosöl der Firma Ölmühle Solling, welches ich verwende, ist aus Bioanbau (mit europäischem Biosiegel in Naturland Qualität) und laut Webseite unter fairen Konditionen für die Arbeiter hergestellt. Zusätzlich agiert das Unternehmen nachhaltig und stellt die Plantagen von Monokulturen (nur eine Pflanzenart auf vielen Hektar Land, schädlich für Tier und Natur) nach und nach auf Mischkulturen um.

Wird Kokosöl auch als Inhaltsstoff für andere Produkte verwendet, unter welcher Bezeichnung geschieht dies und was enthält Kokosöl eigentlich?

Tatsächlich dient Kokosöl als Basis für einige Kosmetikprodukte, da es einen hohen Gehalt an Laurinsäure enthält. Produktbeispiele: (Sonnenschutz-) Cremes, Shampoo, Body Melts, Lippen(pflege)stifte, Seife jeglicher Art und Bade- sowie Massageöle. – Es besteht aus folgenden Inhaltsstoffen, die einzeln als Auszug auch in Kosmetikendprodukten vorkommen können:

  • Laurinsäure (ca. 47–50 %)
  • Myristinsäure (ca. 19 %)
  • Caprylsäure(ca. 6 %)
  • Caprinsäure (ca. 6 %)
  • Palmitinsäure (ca. 10 %)
  • Linolsäure (ca. 1–2 %)
  • Ölsäure (ca. 5–7 %)
  • ca.2 mg/100 g Tocopherole

Kokosöl ist u.A. unter folgenden Bezeichnungen zu finden:

  • Kokosöl, Kokosfett, Kokosnussöl, Kokosbutter
  • Oleum Cocos
  • Cocos Nucifera
  • Coconut Oil
  • Hydrogenated Palm Glycerides, Hydrogenated Palm Kernel Glycerides

Wo bekomme ich Kokosöl her und wie teuer ist es?

Die Recherche nach vorzeigbaren Bezugsquellen gestaltete sich als nicht so einfach. Klar, in Asia-Shops, in manchen Supermärkten oder vielleicht auch mit einigen Killer-Inhaltsstoffen vollgepumpt in der Drogerie/Parfümerie findet sich Kokosöl mit hoher Wahrscheinlichkeit und sicherlich auch noch zu einem recht günstigem Preis.

  • Ölmühle Solling (1000 ml für 19,50€, Preis variiert je nach Menge)
  • Starrider Elements (führen das Kokosöl der Ölmühle Solling, 1000 ml kosten hier nur 17,95€)
  • Logona (mit ätherischen Ölen, daher kein reines Kokosöl, kostet 4,95€ für 45 ml)
  • Dr. Goerg ( 1000 ml für 22,95€, auch hier variiert der Preis nach Menge)

Wie weiter oben im Artikel bereits erwähnt, habe ich das Öl der Firma Ölmühle Solling zuhause. Anfang diesen Jahres kontaktierte mich der Online-Vertrieb Starrider Elements (ein großes Dankeschön an dieser Stelle!) und bot mir einige Produkte meiner Wahl zum Testen an. Da mir die Produktpalette des Shops gut gefällt und ich mit der Philosophie dahinter konform gehe, habe ich mich sehr über diese kleine Kooperation gefreut. Ein Produkt meiner Wahl waren 1000ml Kokosöl der Ölmühle Solling. Ich bin gegenüber beider Firmen keine Verpflichtungen eingegangen, werde nicht für das Erwähnen, Zeigen, Bewerten und/oder Bewerben des Produktes bezahlt oder anderweitig vergütet. Mir ist es ein Anliegen so transparent wie möglich mit Sponsoring umzugehen, daher bleibt diese Art Disclaimer an dieser Stelle nicht unerwähnt. In den nächsten Wochen stelle ich euch gerne noch weitere Produkte, die ich mir aussuchte, vor. Ein paar der Sachen überraschten mich positiv, andere enttäuschten leider.

Nutzt ihr Kokosöl zur Pflege? Was für Öle könnt ihr empfehlen?

Weiterführende Links und Quellenangaben:
Waschbär Ben

Kaffeekasse

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81 Kommentare

  1. Bendte

    Hallo, Kokosöl hilft auch, wenn Du auf der Haut einen leichten Pilzbefall hast. Ich hatte da mal sowas unter der Brust, im Sommer. Habe ein paar Tage lang Kokosöl raufgeschmiert – und es war wieder weg wie nichts. Wenn Kokosöl meiner Haut nicht hilft, ist es etwas ernsthaftes, ein guter Test.

  2. Bendte

    P.s.: Die Zahnärztin empfahl meiner kleinen Tochter (4), sich ab und an Kokosöl auf die Zähne zu schmieren. Das soll ein Schutz sein gegen Karies.

  3. Hi Erbse,
    netter Text den du geschrieben hast. Ich habe mir das Kokos-Deo mal bestellt. Wenn es so riecht wie ich es mir vorstelle, wird es wohl viel in Gebrauch sein haha.
    Liebe Grüße aus Köln

Kommentare sind geschlossen.