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#WBR25 Animals’ Beauty Business – H&M, Pamela Anderson, MAC, BASF, Türkei und Russland

 

Diese Sonderausgabe des Waschbärenreports beschäftigt sich mit der derzeitigen Tierversuchspolitik weltweit. Was hat sich also die letzten Wochen getan? Hier erfahrt ihr es.

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Russlands erster Gesetzesentwurf gegen Tierversuche für Kosmetik

Russische Abgeordnete haben parteiübergreifend an einem ersten Gesetz gegen Tierversuche für Kosmetik und deren Inhaltsstoffe gearbeitet. Bis zum Jahr 2020 könnten diese in Russland endlich der Vergangenheit angehören. Sergey Doronin, stellvertretender Leiter des Komitees für Landwirtschaft: “It is very satisfying to be putting forward this proposal to bring Russia among the leading countries in the world for the ethical principle of no longer allowing animals to suffer for cosmetics. I look forward to the time when animals no longer suffer to bring cosmetics to market in Russia, and I’m pleased with this Bill to contribute to the global effort by Cruelty Free International to end experiments of this kind and adopt modern non­animal alternatives.” Quelle

H&M und HSI gemeinsam gegen Tierversuche

Humane Society International (HSI) und Mode-Konzern H&M kooperieren im Kampf gegen Tierversuche und Tierleid. Die Produkte von H&Ms Kosmetik-Eigenmarke und auch die verwendeten Inhaltsstoffe werden nicht im Tierversuch getestet. Troy Seidle (Leiter der HSI-Forschungsabteilung): “H&M must be commended for committing itself to our #BeCrueltyFree campaign’s mission of achieving a global end to cosmetics animal testing. As a company that already eschews animal testing of its own cosmetics, H&M is now sending a strong message industry-wide that more needs to be done to end the suffering of animals in cosmetics tests. We are extremely excited to be embarking on this collaboration with such an influential industry partner.”
Neben dem Einsatz für das Ende der Tierversuche weltweit, engagieren sich HSI und H&M zusammen für das Verbot von Mulesing, Lebendrupfung und Zwangsfütterung von Tieren. Chetana Mirle (Leiterin der Nutztierabteilung des HSI): “Within the fashion industry, the hidden suffering of animals used in the production of wool, down, and leather is too often ignored. H&M is demonstrating great leadership by expanding its existing animal welfare commitments, and supporting the development of certification and educational programs that will actively improve the welfare of animals such as sheep, goats, geese and ducks in the industry as a whole. We are particularly looking forward to working together to eliminate cruel farming practices such as mulesing from the fashion industry, which would be an immense animal welfare achievement.”
Ich freue mich über die Aufmerksamkeit die diesen Themen durch so einen großen Konzern wie H&M geschenkt werden. Da es H&M-Märkte auch in China gibt, habe ich kürzlich ein paar Mails losgeschickt, um zu klären, ob die Kosmetikprodukte ebenfalls in China verkauft werden. Denn leider sind Tierversuche für Kosmetikprodukte in China immer noch gesetzlich vorgeschrieben.

Türkei aktualisiert Kosmetik-Verordnung

Die türkische Kosmetik-Verordnung wurde um einen Artikel erweitert. Ab 15. Januar 2016 sollen jegliche Tierversuche für kosmetische Inhaltsstoffe oder Rezepturen für Endpunkte verboten sein, sofern es stattdessen eine alternative Methode gibt, die auf EU- oder OECD-Ebene anerkannt ist. Es ist als Annäherung an das strenge EU-Gesetz zu sehen, aber leider auch nicht mehr. Das Verbot gilt zum Beispiel nicht für Produkte, die außerhalb der Türkei an Tieren getestet wurden.

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Pamela Anderson vs. MAC Cosmetics

Das ehemalige MAC-Model und Schauspielerin Pamela Anderson verfasste einen offenen Brief an MAC Cosmetics, in dem sie das Unternehmen aufgrund von Tierversuchen an MAC-Produkten in China kritisiert. “When I worked with M.A.C., I found it to be a very progressive and forward-thinking company. That’s why I was very disturbed to learn from PETA that M.A.C., under your direction at Estée Lauder, is selling products in China, where the company funds painful tests on animals in order to meet the country’s archaic regulations. This has tainted the brand and alienated many of the company’s longtime allies. But I have faith in you. Won’t you join brands like Urban Decay, Dermalogica, Nature’s Gate, Pangea Organics, and Juice Beauty, which have pulled out of China until the country updates its testing policies, as Europe has, to eliminate animal testing?”Link zum vollständigen Brief

animals beauty business waschbärenreport vegan tierversuche kosmetik pamela anderson mac estee lauderBy Peta [Public domain], via Wikimedia Commons

MAC bezog direkt Stellung und antwortete: “Wir testen unsere Produkte nur an Tieren, wenn wir vom Gesetzt aus dazu gezwungen werden, dann haben wir keine andere Wahl. So ist das zum Beispiel in China der Fall.” Quelle – Andere Kosmetikmarken zogen sich wegen der Gesetzeslage vom chinesischen Markt zurück oder lancierten dort erst gar nicht.

BASF setzt auf 3D-Druck als Alternative zum Tierversuch

Der Chemiekonzern BASF schloss eine Kooperation mit dem französische Start-up Poietis, das eine lasergestützte 3D-Bioprint-Anlage entwickelt hat. BASF will das neue Verfahren bei der Entwicklung und Erforschung neuer kosmetischer Wirkstoffe für Hautpflegeprodukte einsetzen und so bestehende Hautmodelle verfeinern. Fabien Guillemot, Gründer und Präsident von Poietis: “Dank ihrer langjährigen Expertise, was Lösungen für die Dermokosmetik betrifft, hat die BASF erkannt, welche Vorteile das 3D-lasergestützte Bioprint-Verfahren gegenüber konventionellen Verfahren zur Zellzüchtung und anderen Bioprint-Verfahren hat. Die Partnerschaft zielt auch darauf ab, durch Bioprint- Gewebemodelle eine Alternative zu Tierversuchen im Bereich Kosmetik und Dermopharmazie zu schaffen.” [/col_half_last]

Whooop whoop! Habt ein schönes Wochenende. :)

Waschbär Ben

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7 Kommentare

  1. Alexier

    Ich finds super, dass auch H&M bei solchen Themen wach wird. Was mir jetzt jedoch etwas aufstößt ist die Tatsache, dass ich trotz ihren Statements zu Tieren/Tierversuchen/etc jeden Tag an einem ihrer Schaufenster vorbeilaufe, wenn ich zur Schule gehe und da momentan groß Werbung für Kaschmirprodukte gemacht wird. Das widerspricht sich meiner Meinung nach ziemlich ^^
    Aber naja, vielleicht wird H&M das in Zukunft auch ändern, es ist ja momentan eh alles im Wandel :)

  2. Wenn ich bei H&M vorbeilaufe oder im Geschäft rumschaue, dann sehe ich leider schon wieder überall den beschissenen Pelz an den Klamotten. Ich hab das Gefühl, die haben die Sachen von letztem Jahr einfach wieder rausgekramt. Das ist so schrecklich :(

  3. Hut ab vor Pam :-) und die Antwort von MAC find ich leider nicht wirklich treffend… irgendwie an der Kritik vorbei. Ich bin froh, wenn mein letztes MAC produkt leer ist (bereits gekauftes wegwerfen würde wohl auch niemandem helfen) weil auch wenn ich einige ihrer Produkte echt gut fand, das geht so nicht.

  4. Klasse, dass sich so viel tut. Das Bioprint Verfahren von BASF klingt hochinteressant. In dem Zitat wird auch von Dermopharmazie gesprochen, könnte das Bedeuten, dass dieser Bioprint auch zu medizinischen Testzwecken genutzt werden könnte?

    Liebe Grüße

  5. Danae

    Hey ich bin neu hier und hab eine Frage :)
    Pamela schreibt ja in ihrem Brief an MAC ob sie sich nicht ein Beispiel nehmen möchten an Firmen wie zB Urban Decay. In deiner Liste steht aber das Urban Decay Tierversuche macht. Was stimmt denn nun? :/
    Lg

  6. Schön, dass sich H&M für Tiere einsetzt, aber trotzdem die Menschen in Bangladesh für ihre Billig-Klamotten aubeutet… Tolle Doppelmoral.

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