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Große Nase, graue Haare, Doppelkinn… und auch noch alt?!

Wisst ihr was das Schönste am Erwachsenwerden ist? Nicht die Tatsache, dass man so lange wach bleiben kann wie man möchte und sich dabei auch noch mitten in der Nacht eine Kanne Kaffee einflösen kann. So wie ich jetzt gerade.
Für mich ist Erwachsenwerden im Moment ein ganz großes Thema. In vielerlei Hinsicht. Im Mai werde ich 27 Jahre alt (Club 27, woop wooop!) und obwohl ich mich manchmal noch wie 16 fühle, weiss ich, dass ich nun in einem Alter bin, wo ich nicht mehr nach dem Ausweis gefragt werde und mein Gesicht die ersten Fältchen aufweist.
Ich hatte vorhin so ein Bild im Kopf. Ich stehe auf dieser Linie. Eine Hälfte auf der einen Seite, die ruft “Yeah yeah YOLO Swag! Ich bin noch lange nicht alt. Party Party!”. Und dann die andere Hälfte. Die mit dem krummen Rücken, die oft über laute Jugendliche nörgelt und manchmal schon um acht Uhr abends mit einer dicken Decke, drei Katzen, einem Nieren- und Blasentee, dem Wärmekissen und einem schlechten Buch auf der Couch lümmelt, anstatt was zu erleben. Dieser Schritt rüber auf die Wärmekissen-Seite gelingt mir in letzter Zeit immer öfter. Und das fühlt sich gar nicht schlimm an. Denn da drüben “bei den Alten” ist es kuschelig, friedlich und so bin ich in solchen Momenten dann auch mit mir selbst. Frieden. Frieden mit mir.

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2014 – Schwimmen gelernt.

Als Jugendliche war ich so voller Komplexe, dass ich mich innerhalb einer einwöchigen Jugendfreizeit nicht abschminkte, weil ich mich für mich schämte. Das war auch die Zeit, wo ich anfing alles an meinem Körper häßlich zu finden. Ich fühlte mich fett (obwohl ich unter 50kg wog) und zog am Strand innerhalb der besagten Jugendfreizeit eine Jacke und eine lange Hose an. Ich ging seit dem nie wieder ins Schwimmbad, weil ich dachte, dass alle über meinen Körper urteilen würden. Wenn Menschen die ich irgendwie beeindrucken wollte, weil sie zu den “popular kids” gehörten, an mir vorbei gingen, versuchte ich mich nie von der Seite zu zeigen, weil ich mich für meine große Nase und mein untersetztes Kinn schämte. Jung sein hatte natürlich auch seine tollen Seite. Man konnte Dinge riskieren, sich ausprobieren und zumindest ich fand immer Halt in meinem Elternhaus, egal wie schwierig es hin und wieder war.
Ich hab diese große Nase und das Doppelkinn immer noch. Ich wiege jetzt außerdem beinahe zwanzig Kilo mehr als früher. Aber umso öfter ich auf der Wärmekissen-Seite verweile und mich nicht mehr so häufig mit Anderen vergleiche, desto öfter kann ich zu mir selbst sagen:

It doesn’t matter!

Wenn ich meine Freunde betrachte, dann weiss ich ganz genau, dass deren Äußeres nie eine Rolle für mich gespielt hat. Und ich bin mir jetzt als Erwachsene sehr sicher, dass mein Äußeres auch keinerlei Rolle dabei spielt. Und dieses Gefühl, dieses Wissen, dass ich okay so bin wie ich bin… das macht mich friedlich. Das stimmt mich außerordentlich friedlich. Und ich wünsche mir so sehr, dass ihr diesen Frieden auch gefunden habt oder alsbald finden werdet.

2014 war mein Jahr. Ich habe mich innerhalb dieser Zeit so stark von alten Problemen verabschiedet, dass ich es selbst kaum glauben kann. Ich war zum Beispiel nach über zehn Jahren wieder im Schwimmbad und habe endlich schwimmen gelernt! Mein Körper ist für mich nicht mehr nur geschminkt und frisch rasiert schön. Und Abnehm-Diäten? Dieses schreckliche Wort gibt es auf der Wärmekissen-Seite nicht. Dort heißt es nicht dick oder dünn. Es heißt: Das spielt keine Rolle.

Schon im letzten Jahr habe ich zwei Boards auf Pinterest erstellt, die mir geholfen haben (zumindest meistens) Frieden zu schließen. Meine “Charakter-Nase” war, wie erwähnt, nie mein liebstes Körperteil an mir und auch jetzt noch sehe ich mich auf Fotos ungerne von der Seite. Aber jedes Mal, wenn ich mir mein “FUCK YEAH BIG NOSES”-Board ansehe, ist das wieder Anstubser genug um friedlich mit mir zu sein.

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Ein weiteres Board habe ich “FUCK YEAH GREY HAIR” genannt. Zwar habe ich selbst noch kein einziges graues Haar, aber ich weiss, dass viel zu viele Menschen ein Problem damit haben alt auszusehen. Ich muss gestehen, dass das ein Aspekt ist, den ich am Älterwerden bereits herbei sehne. Graue oder weiße Haare finde ich wundervoll. Ich liebe Menschen mit Falten. Ich liebe es, wenn ich vom Körper eines Menschen seine Geschichte ablesen kann. <3 Sind diese Leute auf den Boards nicht alle auf ihre Weise unglaublich schön? Wie friedlich bist du mit dir?

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72 Kommentare

  1. Morgana

    Hallo! Ich persönlich finde große Nasen schön! Mein Mann hat eine große Nase und das war das erste, was ich an ihm möchte, als wir uns damals kennen gelernt hatten. Ich finde auch, dass Du ein schönes Gesicht hast! Ich hatte als Jugendliche aber ähnliche Probleme mit meinem Körper und Aussehen. Jetzt bin ich 36! Und je älter ich werde, desto besser fühle ich mich in meiner Haut, obwohl mein Körper sich seit damals sehr verändert hat.

    • Hallo Morgana!
      Ich danke dir. Ich finde markante Nasen auch oft sehr schön… aber an mir selbst?! Das muss ich noch lernen, wenngleich es mir aber immer öfter gelingt. :)
      Alles Liebe und danke für deinen Kommentar!

  2. Kate.

    Ich finde dich wundervoll. Deine Haare sind ein Traum und ich mag deinen Teint sehr gern. Auch finde ich, dass dir deine Piercings total stehen. Pati Patu, Pati Pati Patu…und jetzt eine Schikane! *tanz* Ein Hoch auf die großen Nasen! – Ich habe auch eine :D
    Alles wird gut. ♥

  3. Liebe Erbse
    Wunderschöne Worte hast du da zum „Altwerden“ und „Selbst akzeptieren“ gefunden :-)
    Toll! Das mit dem Board ist ne super Idee!!!
    Alles Liebe
    Regina

    • Vielen Dank, Regina. :)
      Übrigens ein toller Blog den du da hast… bin gerade stöbern.
      LG

  4. Ich werde dieses Jahr 45 und bin nicht nicht alt.
    Ich hab‘ auch nicht vor, alt zu werden.
    Alter ist m.E. eine Frage der Einstellung und nicht des Geburtsjahres.

    Und ich hab‘ auch einen Zinken, der dem meines Lieblingspharaos Ramses II. gleicht. Finde ich cool!
    Bin halt auch optisch eine Vollblutramessidin *lach*

    • Du hast vollkommen Recht, Gothmum! :) Das Geburtsjahr ist irrelevant. Und Altsein so relativ.

  5. Gauloise

    Salut Erbse,

    man könnte meine, Du hättest mich beschrieben:
    – nicht von der Seite zeigen (lange Nase und zu kurzes Kinn…)
    – fotografieren durfte man mich auch nicht, weil ich auf Fotos noch scheusslicher aussehe (asymetrisches Gesicht, blödes Grinsen…)
    – Schwimmunterricht hasste ich und schwänzte, so oft es ging
    – freiwillige Schwimmbadbesuche waren natürlich ein absolutes NOGO.
    – eine „Freundin“ nahm es mir übel, dass ich nie mit ins Schwimmbad oder gar in den Barfusspark wollte (jaaa, ich schämte mich auch für meine Füsse und die hässlichen Beine)
    – im heissesten Sommer trage/trug ich Strümpfe, so dass man meine Füsse und nichts von meinen Beinen sieht.
    Kurz: jeder Zentimeter Haut wurde so gut es ging abgedeckt. Auch das Tragen von kurzärmeligen T-Shirts kostete mich jedes Jahr eine Mordsüberwindung. Ich hasste meinenn Körper.

    Und dann wurde ich schwanger und hielt im hohen Alter von 36 Jahren mein Baby im Arm – das mich so vieles lehren sollte.

    Da kam dann irgendwann das Planschbecken, in das ich doch bitte, bitte meine Füsse ‚reintrecken sollte. Mein Gott, ich stellte mich an…erst Blick nach rechts, dann nach links, ob auch ja kein Nachbar in der Nähe ist und zur Sicherheit gleich ein Handtuch in Greifnâhe, um ggf. schnellstmöglich meine Füsse zu bedecken.

    Und dann kam das Thema Baggersee und Schwimmbad.
    „Glücklicherweise“ hatte ich während der Schwangerschaft eine Thrombose und hatte so als Ausrede, dass es doch blöd aussähe, wenn ich in Stützstrümpfen ‚rumlaufe und ausserdem ist die Hitze nicht gut für mich.
    Aber meine Tochter wurde älter und älter und irgendwann schaffte ich es, als Familie ins Schwimmbad zu gehen: ich in voller Montur und Vater und Kind in Badebekleidung. Natürlich schwitze ich mir einen ab, aber meine Tochter war froh, dass ich dabei war.

    Weitere Jahre vergingen.
    Mein Vater war Gastarbeiter aus Sizilien, schwängerte meine Mutter, kehre aber noch vor meiner Geburt nach Sizilien zurück, bzw. wurde von seiner Mutter „zurückgepfiffen“.
    So wuchs ich ohne Vater auf – aber so wuchs meine Tochter auch ohne Opa auf (der Vater meines Mannes war längst gestorben)!
    Meine Tochter fragte immer öfter nach ihrem Opa und schliesslich entschloss ich mich, mich auf die Suche nach meinem Vater zu begeben. Damals war ich 44 Jahre alt, meine Tochter 8.
    Ich wusste, dass mein Vater inzwischen eine Familie gegründet hatte und daher hatte ich mich immer davor gescheut, ihn zu kontaktieren, weil ich ja nicht wusste, ob seine Frau von mir wusste und ob ich durch mein Auftauchen ggf. eine Familie zerstören würde.
    Aber jetzt ging es um meine Tochter!
    Ich wusste, dass irgendwo in der Pfalz ein Onkel von mir wohnte und so suchte ich im Internet so lange, bis ich einen Mann mit dem gesuchten Namen fand und schrieb ihm einen Brief.
    Und tatsächlich: es war der Bruder meines Vaters!!!!
    Leider kam ich zu spât: mein Vater war bereits verstorben. Aber mein Onkel, seine Frau und seine Kinder nahmen uns mit offenen Herzen auf.
    Und so kam es, dass wir 5 Jahre später den Schritt wagten, mit meinem Onkel nach Sizlien zu reisen, um dort meine drei Halbbrüder und Tante und Stiefmutter, etc. kennenzulernen.
    Es war unbeschreiblich schön und ich kriege heute noch eine gänsehaut, wenn ich an die erste Begegnung am Flughafen mit einem meiner Brüder denke: da war sofort eine innere Bindung da, und: seine Nase war genausolang wie meine, sein Kinn ebenso kurz wie meines!! Unbestritten: mein Bruder!

    Problem:
    die Heimatstadt meines Vaters liegt direkt am Meer!!!!
    KLar, dass meine Tochter dort ‚reinwollte! Glücklicherweise war es noch kalt und ausser unserer Tochter hatte niemand von uns Badesachen dabei. Aber meine Tochter war happy: zum erstenmal in einem RICHTIGEN Meer!! Und für sie war klar: „Mama, nächstes Jahr MUSST Du mit mir ins Meer gehen!“.
    Immerhin hatte ich ein ganzes Jahr Zeit, mich seelisch und moralisch darauf vorzubereiten und so schaffte ich es tatsächlich, mir einen Badeanzug zu kaufen!
    Als wir dann wieder in Sizilien waren (ich war nun 50 Jahre alt) MUSSTE ich quasi gleich am ersten Tag mit meiner Tochter ins Meer. Aber die paar Meter vom Strand bis so weit ins Meer, dass man ausser dem Kopf nichts mehr sieht, das war eine Tortour: die Zeit verging wie in ZEitlupe und ich hatte das Gefühl, die Augen aller Strandbesucher sind alle auf meine hässlichen Beine gerichtet!
    ABER: im Meer war es WUNDERBAR!! Ich lernte das Meer zu lieben und ich WILL auch so oft es geht ins Meer.
    Ich habe mir ein Strandtuch gekauft, womit ich mich zumindest am Strand bedecken kann. Und wenn ich ins Meer gehe, dann setze ich mich vorher an an den Rand und „rutsche“ quasi sitzend ins Meer – als Ausrede: „so gewöhne ich mich schneller ans kalte Wasser!“ Meine Tochter macht das jetzt auch so.
    Und wenn wir aus dem Meer ‚rausgehen, dann „schleichen“ wir uns aus dem Wasser: kennt ihr den Film „Der Schuh des Mannitou“? Darin wirft Rancher Winnetouch vor, „immer dieses grundlose Anschleichen“ und man sieht auch eine Szene, in denen Winnetouch auf dem Boden schleichend in eine Stadt kommt und dann erst bemerkt, dass ringsum Menschen sind.
    Lange Rede – kurzer Sinn: meine Tochter und ich robben uns also auf den Ellbogen wieder zurück an den Strand und spielen „Grundloses Anschleichen“.

    Ich habe also immer noch Probleme, aber aufs Meer will ich nicht mehr verzichten.
    Dummerweise bekam ich zwischendurch Hashimoto und die hat mir 30 Kilo beschert!! Ich war zwar immer untergewichtig, aber bei 30 Kilo da habe auch ich die Grenze zum Übergewicht überschritten….seufz….
    Da hatte ich also nach 50 Jahren endlich „Waffenstillstand“ mit meinem Körper getroffen und dann kommt diese verdammte Hashimoto!
    Jetzt bin ich 52: mal sehen, wie es weitergeht. Immerhin bin ich mir sicher, dass die jungen Leute auch nur nach jungen Leuten schauen und ich in meinem Alter „aussen vor“ bin.
    Das beruhigt!!!

    Liebe Grüsse,
    Gauloise

    • Liebe Gauloise,

      ich danke dir so sehr für deine Worte und für dein Vertrauen. Danke, dass du uns so viel von dir erzählt hast. :)
      Ich finde es toll, dass du immer wieder kämpfst und dich überwindest. Egal wie viel du wiegst: Lass dir das Meer bloß nicht mehr weg nehmen. <3

      Vom ganzen Herzen alles Gute,
      Erbse

    • Hallo liebe Gauloise,
      mich hats durch Zufall auf diese Seite verschlagen und noch zufälliger habe ich Deine Geschichte gelesen.
      Wow. Mir sind beim Lesen echt die Tränen gekommen, so gerührt bin ich. Denn ein bischen geht es mir genau so. Nachdem ich 47 Jahre lang von allen möglichen Selbstzweifeln gequalt wurden, ein paar Angst-Attacken und Depressionen sowie ein Ausflug in die Magersucht waren auch dabei, hab ich jetzt das Gefühl, das die Jugend beginnt und zwar ohne den Stress und Konkurrenzdruck, den ich in der Jugend hatte und den die Jugendlichen heut haben! Wer ist die Schickste, Schönste, Dünnste….. ist so vollkommen egal! *lol*

      Ich werd immer offener und die Meinung der anderen ist mir jeden Tag egaler! Das tut so gut.
      Habe auch mit meinem Vater endlich Frieden geschlossen, obwohl er immer da war, war eine riesen Kluft zwischen uns und keiner wusste wieso. Jetzt will ich es auch nicht mehr wissen. Schluss mit der Graberei wieso und warum. Ich will es nicht mehr rausfinden. Keine neuen Löcher mehr aufreissen.
      Ich habe vor kurzem mit einer Kollegin gesprochen, die 60 geworden ist. Sie hat zu mir gesagt „da wo wir sind, müssen die „Jungen“ erst mal hinkommen“ und mir hat das geholfen. Endlich nicht mehr dem Jungendwahn hinterherrennen und nein -auch meine Figur muss auch nicht mehr die einer 20-jährigen sein.
      Dabei will ich es jetzt mal belassen ;-)

      Ich wünsche Dir Gauloise alles Gute und Dir liebe Erbse natürlich auch! Danke für Deinen klasse Blog!!! :-D

  6. Wenn viele Leute über’s erwachsen werden reden, meinen sie glaube ich einen bestimmten materiellen und gesellschaftlichen Status erreichen zu wollen. Das war und wird mir wohl auch immer völlig gleichgültig sein.
    Aber so seit ein zwei Jahren bin ich auf diesem Weg hin zu mir selbst – full circle lustiger Weise. Weil ich als Kind so extrem unbeeindruckt war von Schönheitsstandards, unbewegt von den vermeintlichen oder auch geäusserten Urteilen anderer – zufrieden mit mir und eben in Frieden mit der Welt.

    Dann kam die Pubertät und vorbei war es damit. Ich war (nicht wirklich) fett, merkwürdig, zu klein, zu blond, zu braunäugig, es ließ sich immer was finden, das ich verabscheuen konnte. Dämliche Sachen, nichtmal Dinge die ich auch heute noch mit mehr Nähe zu mir selbst nicht unbedingt super geil finde wie Wachstumsstreifen, einen schiefen Zahn etc. Darauf guckte ich erst gar nicht, dann wäre ich vermutlich ganz durchgedreht (man könnte sagen bin ich für eine Weile wohl sogar, 40 Kilo sind bei meiner Größe und meiner sicher nicht grundlegend schon elfenhaften Statur nicht ansatzweise anstrebsam).

    Was sich mit der Zeit geändert oder wieder zurück geändert hat ist das Bewußtsein, dass solche Dinge eben wirklich egal sind. Dass Leute (die nicht selbst grad tief in der Pubertät stecken oder Arschies sind) mich nicht verlassen wegen Äusserlichkeiten oder Fremde tatsächlich einfach genau das sind und sie mich doch gar nicht supertoll finden müssen und wenn man es genauer überlegt vermutlich so neutral drüber eingestellt sind wie ich ihnen gegenüber. Und selbst wenn nicht, selbst wenn man mich als blauhaarigen Freak beschimft, sagt das nichts über mich aus sondern in erster Linie mal über diese Person.

    Vieles davon haben mich sicher meine Freunde irgendwo gelehrt – die ein bunter Haufen von odd ducks sind, denen Gesellschaftsnormen sonstwo vorbei gehen. Und die ich ja auch als Ganzes schätze, egal ob ihnen mit Anfang 20 die Haare ausgegangen sind, sie 10 Kilo oder 50 mehr wiegen als der Durchschnitt und erst recht völlig davon ab welche Augenfarbe sie etwa haben.

    Zum Thema Nasen kann ich noch sagen, dass ich ungewöhnliche Nasen extrem toll finde. In meiner Klasse war ein Junge, dessen Nase war mindestens 40° nach aussen gebogen an diesem mittleren „Knubbel“ und ich fand’s einfach nur toll. Er wollte den irgendwann begradigen lassen wenn er ausgewachsen ist, ich hoffe er hat es nicht getan.
    Solche Dinge sind so so subjektiv..

    • Liebe Eulengewölle,

      vielen Dank! :) Du hast so recht.
      Besonders wenn man noch jung ist und sich in der Pubertät eh so viel verändert und Chaos in einem herrscht, wird es leider oft von Anderen noch schlimmer gemacht. Mir fiel es gerade ein, als ich deinen Kommentar las. Als meine Oma noch lebte und ich noch zuhause wohnte, sagte sie mir fast jeden Tag wie fett ich doch sei und ich abnehmen sollte. Ich hatte nur etwas über Normalgewicht damals. Dann kam ich in die Pubertät und hatte durch die Worte meiner Oma und andere Einflüsse auf einmal so starke Komplexe. Ich aß nur noch sehr wenig und völlig unausgewogen. Und meine Oma reagierte, indem sie mir sagte, wie dünn ich sei und wie häßlich und ungesund das doch ist. Ich solle gefälligst wieder zunehmen. Ich hatte nie Untergewicht, aber das verwirrte mich damals so stark und tat so weh, dass ich immer unsicherer mit mir selbst wurde.
      Es ist verrückt… bevor das alles passierte, hatte ich nie Probleme mit mir und wäre auch nie auf die Idee gekommen. So wie du es auch beschriebst.

      Viele liebe Grüße <3

  7. Was wäre Adrian Brody schon ohne seine Nase. Ich finde den so schön, aber ohne diese Nase wäre er nur halb so interessant! Ich mag deine Nase :)
    Ich werde übrigens mir 26 (im April 27) immernoch nach dem Ausweiß gefragt. :P

    • Schon verrückt. :D Aber lieber werden Alterskontrollen einmal zu viel als einmal zu wenig durchgeführt.
      Und du hast recht. Adrian Brody hat durch seine markante Nase eine sehr besondere Ausstrahlung.

      Danke Sumi. :) Und liebe Grüße!

  8. Danke für den schönen Beitrag, ich werde ihn in meinen Neuigkeiten der Woche am Montag aufnehmen!

    Es ist wichtig, dass man lernt, sich selbst zu mögen. Mit meiner Figur hatte ich nie Probleme und ging auch schon am FKK Strand baden – dafür aber mit meiner unreinen Gesichtshaut. Ich musste wirklich erst 25 werden, um mich damit anzufreunden.

    Und hey, nichts gehts über Kuschelabende im Bett mit Haustieren & Tee :-D

    LG

    • Danke fürs Verlinken, liebe Valandriel. <3
      Aussehen ist so verdammt relativ. Und es fühlt sich gut an, sobald einem das auch bei sich selbst bewusst wird. :)
      Alles Liebe!

  9. Sehr schöner und ehrlicher Blogpost (: …wie jeder in der Pubertät hatte ich auch ein paar Probleme mit mir selbst, aber zum Glück habe ich mich schon zienmlich früh so akzeptiert, wie ich bin ^^ …ändern konnte ich ja eh nicht viel, also wollte ich lieber positiv als negativ auf andere Leute wirken.
    Deine Pinterest-Boards gefallen mir sehr gut und machen Lust auf’s Älterwerden x) ..Liebe Grüße.

  10. Oh liebe Erbse! Was ein toller Artikel! Ich bin nur wenig jünger als du und auch ich lebe oft auf der Wärmekissenseite – auch wenn mein Wärmekissen eine Wärmflasche ist. Früher bin ich das ein oder andere Mal aus Pflichtgefühl – weil, man ist ja jung und so – auf Parties gegangen und hatte mäßig Spaß. Heute geh ich auf Parties, weil ich Bock habe und dann habe ich auch dementsprechend Spaß. Ansonsten kann ich mich ausgezeichnet mit Abenden im Bett oder auf dem Sofa arrangieren. Weil es entspannt und weil es gut tut. Und weil ich niemandem mehr etwas beweisen muss.

    Liebe Grüße
    Conny

    • Liebe Conny,

      das ist die beste Grundvoraussetzung. :) Beide Seiten haben ja so ihre Vorteile und man kann sie auch beide je nach Laune nutzen.

      Viele liebe Grüße und noch viele schöne Abende auf dem Sofa <3

  11. dulu

    Toller Post!
    Erst letztens habe ich zwei graue Haare bei mir entdeckt. Ich bin gerade mal 27 Jahre alt. Zuerst überkam mich Panik und ich hatte überlegt, wie und mit welcher Farbe ich die überfärben könnte, obwohl ich meine Haare grundsätzlich nicht färbe. Zum Glück bin ich schnell wieder zu mir gekommen und bin irgendwie stolz auf meine ersten grauen Haare. Gehört zum Leben dazu und wie du sagst, erzählen gerade diese Zeichen des Älterwerdens eine Geschichte. Darüber habe ich nachgedacht und weiß wofür meine grauen Haare stehen. Und das ist irgendwie auch schön :)

    • Hallo Dulu. :) Ich danke dir!
      Und toll, dass du dich gegen das Färben entschieden hast. Gerade weil du grundsätzlich nicht färbst, hättest du es bestimmt wegen der paar grauen Haare total bereut.
      Alles Liebe,
      Erbse

  12. Nemo.

    ach graue haare davon kann ich auch ein lied singen. bin 19 und habe vor 2 monaten das erste graue haar entdeckt und seitdem alle funde konsequent ausgerissen. ich war immer mit meiner haarfarbe zufrieden werde aber in 1,2 jahren wahrscheinlich anfangen müssen zu färben wenn das so weitergeht… naja es gibt schlimmeres im leben :D

    • Hallo Nemo :)
      Ich freue mich schon auf meine grauen Haare. Aber so richtig nachempfinden kann ich das vielleicht auch erst, wenn ich mal fündig geworden bin.
      Hauptsache du stresst dich nicht zu sehr deswegen. <3
      LG

  13. kvetina

    hi, ich kann nur sagen, dass es noch besser werd wenn man ü 30 ist! Zumindest war das bei mir so :)
    Man kommt immer mehr bei sich an – also weiter so!
    Ich kann es gut verstehen, dass du deine Nasen-Tick hattest – bei mir waren es meine großen Ohren! Ha, aber ich liebe sie heute. Sie sind weich und biegsam und sehr schön geformt, zwar immer noch groß aber großartig :D

    Schön, diesen Beitrag zu lesen, Erbse!

    • Hallo Kvetina!
      Danke dir. :D Und ich freue mich, dass du das nochmal alles bestätigst. Und vor Allem freue ich mich, dass du deine Ohren mittlerweile so magst wie sie sind. :)
      Viele liebe Grüße!

  14. Hach, ein sehr, sehr schöner Text! Ich erkenne mich absolut wieder. Ich werde dieses Jahr 30 und bin auch immer entspannter mit allem an mir.

    Ich finde graue Haare total faszinierend und habe vor einigen Jahren damit aufgehört, mir meine Haare zu färben (was ich getan habe seitdem ich circa 15 Jahre alt war), damit ich die ersten grauen ja nicht verpasse. Im letzten Jahr war es dann so weit und dann doch ein ganz schön komisches Gefühl. Auf einmal weiß man „jetzt bist du echt kein Teenager mehr…“. Aber man gewöhnt sich auch da dran und ich bin schon ganz gespannt, wie viele jetzt in nächster Zeit dazu kommen und wie das alles aussehen wird. Ich finde es jedenfalls toll, älter zu werden (bisher ;)). Lange Rede, kurzer Sinn: das Graue-Haare-Pinterest-Board ist super! ;)

    Liebe Grüße
    Cookie

    • Vielen Dank, Cookie. :)
      Und toll, dass du aufgehört hast zu färben. Besonders weil du das schon so viele Jahre getan hast.
      LG

  15. Ich gestehe, ich habe kürzlich ein weißes Haar ausgerupft. Das wuchs mitten auf dem Scheitel und stand ab wie so ’ne Antenne. :) Deshalb musste es leider dran glauben.

    Deine Boards sind ja cool. Wieso habe ich die noch nie entdeckt? Pfft. Sowas aber auch. Ich gehe sofort stöbern.

    • Danke dir. :D Benutze Pinterest auch nicht all zu regelmäßig, aber für solche Sachen ist es echt praktisch.
      LG

  16. Elena

    Großartiger Text! Vielen Dank dafür :-) Hab lange nicht mehr einen so tollen, ansprechenden und das Leben liebenden Text gelesen!

  17. Ganz herzlichen Dank für diesen wunderbaren Artikel <3
    Es freut mich sehr zu hören, dass du deinen Frieden mit dir und deinem Körper gemacht hast, denn seien wir mal ehrlich: Wenn man unzufrieden mit sich selbst ist, wird man auch dann nicht zufrieden sein, wenn man die 5 Kilo abgenommen hat. Sich zu lieben muss man unabhängig vom Körper lernen, Komplexe können jeden treffen. Du strahlst wirklich Zufriedenheit aus und die Board-Idee ist klasse.

    Ich persönlich habe mir und meinem Körper inzwischen auch die Figur zugestanden, die ich nun mal habe und jaaa, meine Haare werden auch schon teilweise grau. Gerade diese Woche habe ich entschieden, nicht mehr zu färben und bin gespannt, ob ich das "durchhalte" (richtig weiße Haare finde ich auch sehr schön, nur dummerweise dauert es ja lang, bis man soweit ist).

    Alles Liebe
    Natalie

    • Liebe Natalie,

      vielen Dank. :)
      Und du hast so recht damit! Wie viele Leute machen Diäten und sind hinterher trotzdem nicht viel glücklicher als zuvor?! Glück hat damit nämlich nicht so viel zutun.
      Ich drücke dir die Daumen, dass du dein Vorhaben durchziehen kannst und nicht mehr färbst.

      LG

  18. nana

    Wow, Du sprichst mir sowas von aus der Seele.

    Ich bin vor zwei Tagen 27 Jahre alt geworden und das Thema altern lässt einen immer weniger kalt. Ich habe mittlerweile auch leichte Fältchen und dachte immer, das wäre viel zu früh. Aber ich bin beruhigt, dass Du auch welche hast. Scheint also normal zu sein.
    Leider ist auch nicht mehr alles so elasthisch.. trotz schlanker Figur :D Aber wenn man nix dafür tut, was soll das dann alles straff bleiben?
    Na ja ich weiß noch nicht ganz wie ich damit umgehen soll.. auf der einen Seite akzeptiere ich es weil mir eh nichts anderes übrig bleibt. Aber irgendwie vermisse ich zB meine schöne Haut :/ Habe seit einem Jahr schlechtere Haut, aber das muss nicht mal was mit dem Alter zu tun haben.
    Trotz allem sehe ich dem Alter eigtl auch positiv entgegen, vor allem hab ich schon so oft gehört, dass die beste Zeit noch kommen soll! Da freu ich mich doch um so mehr :))

    • Liebe Nana,

      das höre ich auch immer öfter, wenn ich mich mit älteren Menschen unterhalte. :) „Die beste Zeit kommt erst noch!“ – Na, da sind wir mal gespannt.

      LG

  19. Eiswürfel

    Ein Herzwärm-Artikel! ♥
    Vielen Dank dafür.
    Ich muss trotzdem noch schreiben, dass ich finde, dass man mit 27 nicht alt ist und auch glaube ich keine Ahnung davon hat, wie es ist älter zu werden.
    Aber ich stimme dir zu- ich werde auch bald 27- und man kann es langsam nicht mehr leugnen, dass man eher zu den Erwachsenen gehört.
    Obwohl ich da so gerne Erich Kästener zitiere: „Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.“ und hoffe dass mir so manch Kindliches noch erhalten bleibt.

    Viele liebe Grüße!

  20. Eiswürfel

    Entschuldige, da war ich zu schnell mit dem Absenden.
    Was ich noch sagen wollte:
    Weiterhin viel Kraft zum Ängste überwinden und ich finde du darfst mächst stolz auf dich sein, schwimmen gelernt zu haben :)

    • Oh, liebe Eiswürfel, ich danke dir! :D Ich versuche meinen Weg so gut es geht zu bestreiten, egal wohin er mich letztendlich führt. Ich hoffe, du gehst auch deinen Weg. <3

      Mit 27 ist man auf keinen Fall "alt". Das finde ich auch. :) Aber besonders in meinem Freundeskreis ist das Erwachsenwerden (in welcher Form auch immer) seit Kurzem vermehrt Thema und da wird ab und zu dieses Altwerden gefürchtet... es ist dieser Schritt weg vom Jugendlichsein, der vielen Menschen Angst macht, denke ich. Ein Scheideweg. Man gehört nun mal nicht mehr zu den 16jährigen und spürt immer mehr Verantwortung auf dem Buckel. Das ist weder gut noch schlecht... das ist ein ganz normaler Prozess. Ein tolles Thema, finde ich. Dieses Großwerden.

      Liebe Grüße <3

  21. Ela Schmusekatz

    Liebe Erbse , ich erreiche im Mai meinen 29.Geburtstag und befinde mich somit in einer ähnlichen Lage wie Du. Da ich zur Zeit wieder Schülerin bin und ich teilweise Lehrerinnen habe die genau so alt sind wie ich, finde ich es ganz toll wenn ich von meinen Klassenkameradinnen zuhören bekomme. “ Ach quatsch du bist doch erst Anfang 20″, da blüht mein Herz auf. Ein graues Haar habe ich beim herauskämmen meiner Dreadlocks gefunden und nach unserer Tradition gesagt “ Es ist und bleibt für die nächsten 20 Jahre das einzige“. Wenn ich Glück habe und nach meiner Mutter(53) komme, dann fang ich erst mit 50 an zu ergrauen. Da ich auch keine Partymaus bin, zähle ich mich auch zu der Wärmflaschen-Katzen-kuschel Crew, nur gut das die Menschen so unterschiedlich sind. Ich lese unglaublich gerne was Du schreibst, viel Erfolg auch weiterhin dabei.

    LG Ela Schmusekatz

    • Vielen Dank, Ela. :)
      Mit 50 erst grau werden… na, das ist mal ne besondere Familien-„Tradition“. ;D

      Dir auch liebe Grüße und viel Erfolg bei deiner schulischen Laufbahn! Finde es toll, wenn man auch später nochmal die Schulbank drückt.

  22. FUCK YEAH!!! :-D
    Ich kann dich sooo gut verstehen, 2014 habe ich auch vieles altes Schmerzvolles hinter mir gelassen und spüre immer mehr Frieden in mir <3<3<3
    Mögen alle Wesen in allen Welten glücklich sein :-D <3<3<3
    Liebe Grüße
    Kathakatze *schnurr

    • Fühlt sich wundervoll an, oder? :D
      Zugegeben… ich habe natürlich auch immer noch Phasen wo ich viel am Zweifeln bin, aber ich denke, dass das irgendwie auch normal ist. Solange man nicht mehr ausschließlich schlecht über sich denkt, ist das ein Schritt in die absolut richtige Richtung. <3
      LG

  23. Arcia

    Ich für meinen Teil fand deine Nase immer sehr sympatisch. Sie hebt dein Gesicht auf jeden Fall von der Masse an Gesichtern ab, das ist eigentlich der Hauptgrund, warum das hier der einzige „Beautyblog“ ist, der mich wirklich interessiert.

    Ich hab so ziemlich mein gesamtes Leben lang meine Haare schrecklich gehasst. Ich hab ziemlich starke Locken (ungelogen die stehen von allein zu allen Seiten ab wenn ich sie lasse, wie ein Afrolook).
    Früher haben mich alle für meinen Bruder gehalten, wegen meiner sehr sehr kurzen Haare, als dann mein Körper anfing, weiblich zu werden (was ich auch extrem gehasst habe am Anfang), wuchsen auch die Haare. Leider wachsen meine Haare sehr sehr sehr langsam, weswegen es ungefähr 3 Jahre Afrolook brauchte, bevor ich mir einen Zopf binden konnte oder auch nur einen Haargummi ohne 20 Klammern tragen konnte.
    Meine Haare waren oft der Anlass für Mobbing, gewalttätige Übergriffe, Steine Werfen, mich beim Vorbeigehen Boxen, Anspucken, umschubbsen, ins Gesicht schlagen und so weiter… Einmal hat mich mal einer versucht anzuzünden.
    Ich hatte also genug greifbare Gründe, diese Haare zu verfluchen.
    Als ich dann das erste mal einen Zopfgummi erfolgreich tragen konnte, kam der auch ab da nie wieder raus.
    Meine Haare waren immer bieder nach hinten gekämmt und streng in einen Gummi gezwängt, mit breiten Haarbändern, um noch jede wiederstrebende Strähne irgendwie in Form zu zwingen. Und das entspricht so ganz und gar nicht meinem Charakter. Ich war immer unglücklich mit meinem Aussehn.
    Außerdem durfte niemand außer meiner Mutter jemals meine Haare anfassen. Nie, da wurde aufbrausend.
    Jeder Partner, den ich hatte (das klingt mehr als es waren eigentlich) fand meine Haare blöd, und sagte das auch so.
    Ichgendwann fand ich dann meinen weg zu Hüten und Mützen, da konnten die Haare wenigstens unten rausgucken.

    Inzwischen sind sie schulterlang, und eigentlich immer offen. Gummis trage ich nur Nachts.
    Und der eigentliche Auslöser dafür ist mein Mann, der die erste Nacht, die er bei mir übernachtet hat an meinen Haaren rumgefingert hat und anmerkte, wie wunderbar meine Zerzauste, grinsende Erscheinung zu meinem Charakter passt. Und das blieb seit dem auch so.
    Er fährt mir durchs Haar oder zerzaust es, richtet Strähnen kreuz und quer aus oder amüsiert sich drüber, wie das morgens so aussieht. Und mir machts das, warum auch immer, überhaupt nichts aus.
    Er liebt meine Haare, und ich glaube, seit dem ich das weiß, tu ich das auch.

    Was ich gelernt hab ist, dass man seine Sicht auf sich selber nur von Menschen mitbestimmen lassen sollte, die einem was bedeuten.
    Und dass ich auf meine Mama hören sollte, die hat das nämlich auch schon immer gesagt ;)

    Ich hab übrigens keine Angst vorm alt werden, oder weil ich inzwischen ganz schön dick geworden bin (die Plauze ist nur einfach immer im Weg, deswegen muss die weg), ich hab nicht das Gefühl, dass wir uns in der Partnerschaft „mit den Augen betrachten“ *herrje klingt das schwülstig*

    Und auf die Wahrnehmung anderer Leute kann ich inzwischen gut pfeifen.

    wenn ich mal alt bin, will ich so ein Gesicht haben wie Otto Walkes, oder Robin Williams (oder mein Vater, der ne Mischung aus beiden ist ^^) und mir denken: Gott was hab ich viel gelacht, was war ich oft glücklich in meinem Leben.

    Wer will schon so ein totes Botoxgesicht.

  24. Nina

    Ich bin zufällig über deinen Blog gestolpert und muss dir einfach sagen, dass ich dein Gesicht zauberhaft finde! Du siehst soooooo interessant aus, richtig geheimnisvoll!

    Ich habe ebenfalls eine Charakternase. Ebenso meine Geschwister. Wir haben sie von unserem Papa und sie scheint sehr dominant zu sein: breiter Nasenrücken, breite Nasenflügel und dafür ziemlich kurz.

    Als Teenie fand ich meine Nase fürchterlich, insbesondere weil sie ein Eigenleben führt und schnell anschwillt. Morgens ist sie meist noch knubbeliger als sonst, was sich im Laufe des Tages etwas gibt… Kurz geheult (ich bin nah am Wasser gebaut) und schon sehe ich aus, als hätte ich mich geprügelt. Supi! ;-)

    Jedenfalls war ich damals fest überzeugt, meine Nase operieren zu lassen, wenn ich mal „groß“ bin. Genauso wie meine Segelohren. Und meine viel zu großen Zähne mochte ich auch nicht. Pubertät sucks!
    Heute bin ich „groß“ und das mit den Ohren und Zähnen hat sich gegeben. Der Kopf ist einfach noch gewachsen und es passt wieder. Hahaha, hätte ich das mal mit 14 gewusst, wäre Erwachsenwerden viel leichter gewesen…

    Und meine Nase mag ich, seit mein lieber Papa früh verstorben ist und mich meine Nase immer an ihn erinnert. Sie ist immer noch knubbelig, aber sie ist meine!

    Es gibt Wichtigeres im Leben!

  25. Tja, genau jetzt gerade liege ich auf der Couch, habe den Laptop auf dem Bauch, eine Katze auf den Schenkeln und eine Wärmflasche an den Füßen – und wenn DAS wirklich alt sein heißt, dann finde ich es super ! ;)

    Ich hatte vor kurzem das Vergnügen, mein erstes graues Haar zu entdecken und ja, es war seltsam, aber genauso seltsam wäre ein plötzliches schwarzes oder rotes Haar auf meinem Haupt gewesen, denn letztlich geht es um die Veränderung an sich, denn hey, plötzlich war da über Nacht ein Haar in einer anderen Farbe, das ich SO nicht bestellt hatte ;)

    Ich bin ehrlich gesagt sehr dankbar dafür, das Privileg haben zu dürfen, alt zu werden, denn vielen Menschen auf der Welt bleibt das leider verwehrt. Es gibt zahlreiche Länder, in denen die meisten gar nicht erst das Erwachsenenalter erreichen, weil die Kindersterblichkeit so hoch ist…Ich weiß, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, alt zu werden. Es ist ein Geschenk, auch wenn man sich dessen oft nicht bewusst ist.

    In Sachen Nase kann ich übrigens auch mitreden, weil ich auch nicht gerade zu den „Zartnasen“ gehöre, aber ich hatte nie ein Problem mit ihr. Sogar in der Pubertät fühlte ich mich wohl mit ihr, was aber vielleicht auch einfach daran lag, dass ich NIE von Gleichaltrigen auf meine Nase angesprochen worden bin. Das Faszinierende ist nämlich, dass man von selbst gar nicht auf die Idee käme, dieses oder jenes Körperteil an sich nicht zu mögen, wenn man nicht von anderen darauf „gestoßen“ würde…Ich hatte zum Beispiel nie ein Problem mit meinem durch einen Nabelbruch bedingten großen Bauchnabel. Ich fand ihn normal. Das war nun mal mein Bauchnabel und ich fand ihn nicht schöner oder hässlicher als jeden anderen Nabel dieser Welt. Als 14-Jährige bin ich dann mal bauchfrei durch die Stadt gelaufen und hörte, wie ein Kind laut zu seiner Mutter sagte, warum ich denn so einen hässlichen großen Bauchnabel hätte…Tja, danach bin ich als Teenie nie wieder bauchfrei rumgelaufen. Ich musste erst älter werden, um wieder Frieden mit meinem Nabel schließen zu können…

    Liebe Grüße :)

  26. Liebe Erbse,
    dein Text ist wundervoll und wahnsinnig schön geschrieben. Ich denke du hast damit auch den Nagel gut auf den Kopf getroffen.
    Ich liege schon in den letzten Zügen des Club27 und darf häufig noch den Ausweis zeigen.
    Ich mag in deinem Text vor allem die Beschreibung des Grenzgebiets zwischen der YOLO-SWAG-Party und der warmen Heizdecke. Auch deine Nasen und Haare Boards finde ich eine super Idee.
    Ich war früher (und bin es auch heute noch ab und an) sehr selbstkritisch mit mir, aber ich bin froh, dass ich mit dem Alter auch zunehmend die Gelassenheit gefunden habe.

    Viele Grüße <3

    • „Ich mag in deinem Text vor allem die Beschreibung des Grenzgebiets zwischen der YOLO-SWAG-Party und der warmen Heizdecke. Auch deine Nasen und Haare Boards finde ich eine super Idee.“

      Kommentar des Jahres für mich! Ich kann mich ehrlich gesagt sehr gut identifzieren mit dem, was du da schreibst. Aber ich hätte es niemals so gut auf den Punkt bringen können…

  27. Iphis

    Hi, ich finde Dich wunderschoen. Ich mag auch Charakternasen :-). Dein Artikel ist wirklich wichtig, ich bin 32 und habe mich in den letzten zwei Jahren oft gefragt wie andere Frauen mit dem Thema Alter umgehen. Auch ich bin mit meinem Koerper mittlerweile ausgesoehnt und bedauere es sehr ihn in meiner Jugend so oft verflucht zu haben. Trotzdem leide ich sehr darunter fuer Maenner nicht mehr attraktiv zu sein. Ich musste mir schon bei Dates anhoeren ich sei alt oder ich saehe aus wie vierzig, man(n) schaetze mich eher wegen meiner inneren Werte, das war immer sehr verletzend und machte mich wuetend. Mittlerweile habe ich die Suche nach einem neuen Partner aufgegeben, meinen Koerper mag ich aber trotzdem, gerade weil er mir das Singleleben ermoeglicht: Ich brauche keinen Mann der mich im Krankheitsfall pflegt, denn ich war seit zehn Jahren nicht mehr krank. Ich brauche auch keinen Mann der den Einbrecher in die Flucht schlaegt, auch das hat mein Koerper fuer mich geleistet. Fuer mich rueckt der aesthetische Aspekt immer mehr in den Hintergrund, mein Koerper leistet sehr viel fuer mich und dafuer werde ich ihn immer lieben, egal wie runzelig er in den naechsten Jahren noch wird. Liebe Gruesse

  28. Ein sehr schöner, offener Artikel, der mir gut gefallen hat. Ich schaue immer wieder gern bei dir vorbei und lasse mich inspirieren (du bist eines meiner fünf „veganen Gewissen“).

    Schön, dass du langsam Frieden mit deiner Nase schließt und im letzten Jahr sogar Schwimmen gelernt hast!

    Deine Nase finde ich übrigens schick – sie ist ein echtes Unikat! Apropos Nasenkomplexe in der Kindheit und Jugend: Ich erinnere mich dunkel daran, dass ich meine Stupsnase in jungen Jahren dermaßen hasste, dass ich als Teenager eine Nacht lang so heftig geheult habe, dass ich – zum Entsetzen meiner Eltern und der zu Besuch weilenden Paten – regelrecht zusammengebrochen bin. Für mich stand fest, dass ich meine Nase mit 18 operieren lasse. Wie dumm war das denn, bitte? Damals hatte ich eine tolle Figur und habe mir schlicht von Neidern einreden lassen, dass ich eine hässliche Giraffe mit Skisprungschanze im Gesicht bin. Pfff!

    Seit einigen Jahren stelle ich nun fest, dass sich zig Frauen in Hollywood unters Messer legen, um genau solch eine Nase maßgeschneidert zu bekommen. Schade, dass ich das damals noch nicht wusste. ;-)

    Heute bin ich viel selbstbewusster und finde mich als Typ, als Persönlichkeit, gut. Trotz Moppelpolster und all der fiesen Zipperlein, die man mit 40+ leider nur allzu oft bekommt. In der Nacht zu meinem 45. Geburtstag habe ich die ersten grauen Haare entdeckt. So what? Ich freue mich auf eine schicke Frisur mit grauen Haaren – gut gestylt kann das sehr edel aussehen (und ist vor allem altersgerecht). Klar, meine Fältchen mag ich nicht so sehr. Botox und Co. kämen aber dennoch nie für mich infrage.

    „Altersweise“ schmunzeln musste ich über deine Trennung der Gruppen in deinem Artikel: Es gibt also die „Wärmekissenseite“ und die „Anderen“? ;-) Jetzt frage ich mich, wo ich mich mit meinen frisch gebackenen 46 einordnen soll. Ich habe ja nicht mal ein Wärmekissen, hihi … Ich denke, in uns allen steckt bis an unser Lebensende ein Kind. Manchmal auch ein junges Mädchen oder eine rebellische Frau. Wenn wir es zulassen …

    Herzliche Grüße

    Sissi

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